Blässhuhn
(Blässhuhnküken)
Blässhühner sind 36 bis 42 cm große und zwischen 700 und 900 g schwere Wasservögel, die zu den Rallen gehören.
Sie kommen häufig vor, so daß sie wohl jeder schon einmal gesehen hat. Sie sind nicht besonders scheu und man findet sie, wie Enten, in Teichen und Seen, Kanälen und Flüssen.
Das beste Erkennungsmerkmal des Blässhuhns ist ein weisses Hornschild über dem Schnabel, die sogenannte "Blesse". Beide Schreibweisen sind richtig, sowohl "Blässhuhn" als auch "Blesshuhn".
Weitere Namen dieser Vogelart sind z.B.: Wasserhuhn (frühere Bezeichnung), Lietze (frühere Bezeichnung in Berlin), Duckanterl (Umgangsprachlich in Bayern),
Belchen (am Bodensee),
Taucherli oder Bucheli (in der Deutschschweiz),
Daucherle oder Taucherle (in Oberschwaben) und
Zappe (im Plattdeutschen).
Männchen und Weibchen sind nur schwer zu unterscheiden. Meistens sind die Weibchen etwas kleiner und leichter als die Männchen. Ausserdem haben sie eine etwas kleinere Blesse. Der Kopf ist relativ klein, der Schwanz ist kurz. Der etwa 30 mm lange, weiße oder leicht rosa getönte Schnabel ist spitz mit gebogenem Oberschnabelfirst und kräftiger Basis.
Die Füße der Blässhühner sind recht groß und kräftig und haben dicke Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Ausgewachsene Vögel haben auf dem Rücken ein schiefergraues bis schwärzliches Gefieder, das bräunlich bis olivfarben schimmert. Kehle und unterer Hals sind dunkler, der Kopf und der Hals samtschwarz. Die Körpernterseite ist grau bis graubraun. Die braunschwarzen Handschwingen tragen weißliche Spitzen, die äußerste einen feinen weißen Außensaum. Das Flügelgefieder ist überwiegend schwärzlich gefärbt. Erst mit der Zeit bekommen sie ihr grau-weißes Jugendgefieder.
Gebrütet wird in der Regel zwei mal im Jahr. Das Gelege besteht aus vier bis zehn Eiern. Die Küken sehen anfangs nicht so flauschig aus wie beispielsweise Enten- oder Gänseküken. In der ersten Zeit haben sie ein recht zerrupftes Aussehen mit rot-orangen Federchen am Kopf. Die Küken sind wie Enten- oder Gänseküken Nestflüchter, die schon nach kurzer Zeit schwimmen können. Sie werden allerdings noch zwei bis vier Tage im Nest gehudert und gefüttert.
(Blässhuhn-Jungvogel)
In der ersten Lebenswoche wird auch noch im Nest geschlafen.
Im Jugendkleid ist die Körperoberseite braunschwarz, die Kopfseiten sind fleckig grauweiß. Manchmal ist ein Überaugenstreif angedeutet. Die Partie zwischen Oberschnabel und Auge, die Kehle, der untere Hals und die Brust sind schmutzig weiß.
Die Körperunterseite ist dunkel braungrau mit kaum sichtbaren weißlichen Federsäumen. Schwingen und Steuerfedern sind bereits wie bei adulten Vögeln gefärbt.
Diesjährige Vögel sind bis in den Spätherbst am kleineren Hornschild zu unterscheiden. Oft zeigen sie einen grauen Lauf mit allenfalls angedeuteter Grünfärbung, was aber kein sicheres Altersmerkmal ist.
Die jungen Blässhühner werden vier bis fünf Wochen von den Eltern geführt. Ein Teil der Jungen hält sich beim Vater auf, der andere Teil bei der Mutter. Mit acht Wochen sind die Jungvögel flügge und selbstständig, bleiben aber oft noch lange im Revier der Eltern.
(fast ausgewachsenes Blässhuhn)