Vogelbeobachtung Hamburger Hallig, Nordstrand und Umgebung
(Alpenstrandläufer)
Die Nordseeküste Deutschlands und das Wattenmeer sind ein Paradies für Natur- und Vogelfreunde.
Jahreszeitenabhängig können die unterschiedlichsten Vogelarten beobachtet werden. Im Winter findet man an der Nordseeküste zum Beispiel arktische Gänsearten, die zum Überwintern ans Wattenmeer kommen. Auch Limikolen sind an der Küste häufig vertreten, nicht nur zu den Zugzeiten. Rotschenkel, Uferschnepfen und Bekassinen kommen zum Beispiel auch als Brutvögel an der Nordseeküste vor.
So kommt es, daß ich jedes Jahr mindestens ein mal in diese Gegend komme.
(Großer Brachvogel)
Vor allem Nordfriesland mit seinen Inseln und Halligen hat es mir besonders angetan. Mehrmals war die kleine Halbinsel Nordstrand mein Reiseziel, von dem aus ich die die Gegend ausgiebig erkundet habe. Im Laufe der Zeit konnte ich viele verschiedene Vogelarten beobachten und einige auch fotografieren.
(Rauchschwalbe)
Nordstrand ist eine Halbinsel, die durch eine Straße mit dem Festland verbunden ist. So kann man bequem mit dem Auto anreisen.
Zur Vogelbeobachtung bieten sich viele Orte direkt auf Nordstrand und in der näheren Umgebung an.
(Bachstelze)
Lohnende Gebiete zur Vogelbeobachtung auf Nordstrand:
Unsere Ferienunterkunft lag nicht weit vom Holmer Siel entfernt. So kam es, daß ich dort weite Ausflüge unternommen habe. Bestückt mit Fernglas und Kamera wanderte ich manchmal den ganzen Tag am Holmer Siel und Arlau Speicherbecken herum. Hier begegnete ich den wenig scheuen Steinwälzern, die mich genauso neugierig beäugten, wie ich sie beäugte. Ich setzte mich also in der Nähe auf einen Stein und freute mich an den kleinen Vögeln. Sie trippelten unbeirrt auf mich zu und direkt an mir vorbei. Darüber staunte ich nicht schlecht.
Auch am Süderhafen/Pohnshalligkoog und am Fuhlehörn/Fuhlehörn-Strand habe ich viel Zeit verbracht.
(Sanderling)
Hamburger Hallig:
Das Gebiet um die Hamburger Hallig ist ein weitläufiges Salzwiesengebiet, das man über einen befestigten Weg durchlaufen/durchfahren kann, um auf die Hamburger Hallig zu gelangen. Die Hamburger Hallig ist heute eine nicht eingedeichte Halbinsel.
Direkt am Deichparkplatz kann man Fahrräder anmieten, wobei der ca vier Kilometer lange Weg auch gut zu Fuß zu schaffen ist.
(Alpenstrandläufer)
Auf der Hamburger Hallig befindet sich hinter der Gaststätte "Hallig-Krog" eine Bucht, die zur Vogelbeobachtung sehr geeignet ist. Sie befindet sich nur einige Meter von besagter Gaststätte entfernt, aber dort waren am Tag meines Besuchs kaum Menschen zu finden. Vögel dagegen um so mehr. Ich platzierte mich am Strand und nach kurzer Zeit zeigten sich auch schon die ersten Strandläufer.
(Wiesenpieper)
Die besten Bedingungen findet man bei auflaufender Flut. Zu dieser Zeit kommen die Watvögel im Watt immer näher an den Strand heran. Am Tag meines Besuchs auf der Hamburger Hallig waren Pfuhlschnepfen, Säbelschnäbler, Austernfischer, Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer aus relativ geringer Distanz am Strand zu beobachten.
(Sandregenpfeifer)
In den Salzwiesen rund um die Hamburger Hallig war auch so manches Federtier unterwegs. Meistens handelte es sich um Singvögel, die laut singend oder piepend durch die Gegend huschten und sich leider wegen meiner schlechten Vogelstimmenkenntnisse meistens nicht bestimmen ließen. Sicher vor Ort waren Wiesenpieper, Schafstelzen, Bachstelzen und Steinschmätzer. Auch ein schlanker Greifvogel flog relativ niedrig über dem Gelände, den ich aufgrund der großen Distanz allerdings leider ebenfalls nicht genau bestimmen konnte.
(Steinschmätzer Weibchen)
Beltringharder Koog:
Der Beltringharder Koog ist eine ehemalige Nordstrander Bucht, die 1987 eingedeicht wurde. Heute ist es ein ca. 35 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet. Zur Vogelbeobachtung stehen Beobachtungshütten zur Verfügung, die zum Zeitpunkt meiner Besuche frei zugänglich waren.
Ich habe viel Zeit in den Beobachtungshütten verbracht und habe verschiedene Reiherarten, Steinwälzer, Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Sandregenpfeifer und Bekassinen beobachten können.
(Steinwälzer)
Mit etwas Glück kann man auch eher seltene Gäste zu Gesicht bekommen.
Ein Besucher, der mit mir dort war, konnte am Vortag mehrere Bartmeisen beobachten. Ich habe diese leider nicht zu Gesicht bekommen.
Auch ausserhalb der Hütten sollte man die Augen offen halten, denn die Vögel sind im Beltringharder Koog allgegenwärtig.
(Bartmeise)
Auch einen Besuch wert ist der Bereich am Lüttmoorsiel und der Lüttmoorsiel-Damm. Man kann am Lüttmoorsiel-Damm entlang wandern und hat gute Chancen auf schöne Beobachtungen. Auf diesem Ausflug konnte ich vor allem große Schwärme Kiebitze sehen, die auf den Salzwiesen nach Nahrung suchten. Außerdem flitzten immer wieder Rauchschwalben durch die Luft.
(Kampfläufer)
Husumer Bucht/Speicherbecken bei Lundenbergsand:
vom Deich aus hat man einen schönen Blick auf die Husumer Bucht und auf die Vögel, die sich dort aufhalten.
(Haubentaucher)
Ganz in der Nähe, ca. fünf Kilometer südwestlich von Husum in Lundenbergsand, befinden sich zwei Speicherbecken, die auch einen Besuch wert sind. Bei niedrigem Wasserstand befinden sich hier viele Watvögel, die nach Nahrung suchen.
(Alpenstrandläufer)
Das Gebiet rund um den Westerhever Leuchtturm ist ein großes Salzwiesengebiet mit vorgelagerter Sandbank.
Der Leuchtturm Westerheversand ist Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt und ist ausserdem ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Touristen, so daß hier oft reichlich Betrieb herrscht.
(Austernfischer)
Daher sollte man den Bereich direkt am Leuchtturm eher meiden, wenn man Vögel beobachten möchte. Auf dem Deich kann man zwar einige weniger scheue Stare, Bachstelzen und Rauchschwalben sehen, aber die meisten Limikolen oder scheuere Singvögel mögen die Menschenmassen eher nicht.
(Star auf Schaf - Schaf auf Deich)
Entfernt man sich vom Touristen-Trubel rund um den Westerhever-Leuchtturm, kann man auf den Salzwiesen und im Watt sehr viele Vögel entdecken.
Eine Steinschmätzer-Dame war am Tag meines Besuchs besonders mutig und kam bis auf wenige Meter an mich heran, als ich auf den Stufen des Deichs saß und sie durch die Kamera beobachtete.
(Steinschmätzer)
Auch Kiebitze waren recht zahlreich vertreten, allerdings sind diese recht scheu und können nur auf größere Distanz beobachtet werden. Näherten sich unbedarfte Spaziergänger, suchten sie unter lautstarkem Protestgepiepe leider schnell das Weite und kehrten nur selten wieder zurück.
(Kiebitz)
Hauke-Haien-Koog/Fahretofter Koog/Ockholmer Koog:
Der Hauke-Haien-Koog ist ein eingedeichter, ca. 12 Quadratkilometer großer Koog, der im Westen durch Schlüttsiel, im Norden durch Fahretoft und im Süden durch Ockholm begrenzt ist. Übrigens bezeichnet der Begriff "Koog" ein an der Nordseeküste durch Eindeichung dem natürlichen Meereseinfluss entzogenes und dadurch entwässertes flaches Marschland.
Ein Paradies für Vögel und Naturfreunde also. Vom Deich aus hat man sehr gute Möglichkeiten, die Vögel auf den Salzwiesen zu sehen. Außerdem steht im Haike-Haien-Koog eine Vogelbeobachtungshütte zur Verfügung.
(Säbelschnäbler)
Sandstrand von St. Peter Ording:
St. Peter Ording ist bekanntlich ein Touristengebiet. Dementsprechend frequentiert ist auch der weitläufige Sandstrand. Ich war daher sehr überrascht, wieviele Vögel sich hier aufhalten. Es war nicht nur viel Touristenbetrieb, sondern auch allerhand Vogelalarm. Viele Möwen waren lautstark unterwegs und zankten um Essbares.
(Silbermöwen)
Neben den unzähligen Lach- und Silbermöwen waren auch viele Watvögel am Strand auf der Suche nach Nahrung unterwegs. Austernfischer und Säbelschnäbler konnte ich hier nur auf größere Distanz beobachten, aber die drolligen Sanderlinge waren nicht besonders scheu.
Einige von ihnen liefen direkt an mir vorbei und ignorierten mich stoisch. Ich platzierte mich also im Sand und wunderte mich darüber, wie nah manche Vögel herankommen, wenn man still sitzt. So freute ich mich über die gute Gesellschaft und blieb bis zum Sonnenuntergang.
(Sanderling)
Hinweis:
Aufgrund großer Distanzen, wegen schlechten Lichtverhältnissen oder um die Störung der Vögel zu vermeiden, kann nicht jede Beobachtung fotografisch dokomentiert werden. Deshalb sind manche Bilder exemplarisch zur Veranschaulichung der Vogelart gedacht und nicht immer am jeweiligen Ort entstanden.
Helgoland
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