Iberienadler - Spanischer Kaiseradler
(junger Iberienadler)
Der Iberienadler, oder auch Spanischer Kaiseradler genannt, ist ein enger Verwandter des
östlichen Kaiseradlers (Aquila heliaca). Man vermutet, daß beide Arten von einer Ursprungsart abstammen, die nach Westen (Iberienadler) und nach Osten (Kaiseradler) in zwei isolierte Populationen getrennt wurden und sich eigenständig weiter entwickelten.
Das Vorkommen des Iberienadlers beschränkt sich auf die Iberische Halbinsel. Er ist vor allem im südlichen Spanien und mit sehr wenigen Paaren in Portugal beheimatet.
Er bevorzugt abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit hohen Bäumen.
Die Vögel erreichen eine Größe von bis zu 80 cm und haben eine Flügelspannweite von bis zu 2,2 Metern.
Das Gewicht liegt bei etwa 3 kg. Damit gehört der Iberienadler zu den größten Adlern in Europa, ist allerdings etwas
kleiner als unser einheimischer Steinadler und Seeadler. Beim Iberienadler tragen Männchen und Weibchen die gleiche Gefiederfärbung. Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist größer und schwerer.
Bei erwachsenen Tieren ist die Gefiederfarbe dunkelbraun und geht am Kopf und an den Nackenfedern in ein Beigebraun über.
An den Schultern und an den Flügelvorderkanten haben die Vögel deutliche weiße Partien.
Leider ist der Iberienadler stark gefährdet. Das ist hauptsächlich auf den Verlust seiner Lebensräume, Vergiftung und Zusammenstößen mit Stromleitungen zurückzuführen. Dank intensiver Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände in den letzten Jahren leicht erholt. Trotzdem ist noch längst keine Entwarnung für den Gefährdungsstatus dieser Vogelart in Sicht.
Als Nahrung dienen überwiegend Kaninchen, aber auch andere Tiere werden gejagt. So zum Bespiel Nagetiere, Vögel und Füchse. Auch Aas gehört zum Speiseplan. Die Vögel müssen ihre Beute gegen allerlei Nahrungskonkurrenten verteidigen. Dazu gehören zum Beispiel Kolkraben, Schwarzmilane, Rohrweihen oder Rotmilane.
(junger Iberienadler und Rotmilan)
Im Gegensatz zum Östlichen Kaiseradler, der weite Strecken wandert, ist der Spanische Kaiseradler ein Standvogel und bleibt das ganze Jahr über in seinem Revier. Die Brutpaare leben monogam und bleiben ein Leben lang zusammen.
Die Vögel errichten sehr große Horste in einzeln stehenden Bäumen, wie z.B. Korkeichen oder Kiefern. Allerdings werden nicht nur Bäume als Brutplatz ausgesucht, auch Felsnischen werden dafür genutzt. Die Balz beginnt schon im Januar. Die Balzflüge finden im Revier und auch direkt im Bereich des Horstes statt. Das Weibchen erhält während der Balzflüge vom Männchen Brautgeschenke.
Das Gelege besteht aus ein bis vier Eiern, die ca. 43 Tage lang bebrütet werden. Oft überleben die jüngsten Küken nicht.
Beide Eltern füttern die Jungvögel, die nach 65 bis 80 Tagen das Nest verlassen.
Die Küken haben zuerst ein weißes Dunengefieder und ihr Jugendkleid ist hellbraun.
Nach 5 Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife.
(junger Iberienadler und Kolkrabe)
-Steckbrief Iberienadler:
Name: |
Iberienadler/Spanischer Kaiseradler |
Wissenschaftlicher Name: |
Aquila adalberti |
Ordnung: |
Greifvögel (Accipitriformes) |
Familie: |
Habichtartige (Accipitridae) |
Gattung: |
Echte Adler (Aquila)
|
Art: |
Iberienadler |
Größe: |
80 cm |
Gewicht: |
2,8 - 3,5 kg |
Nahrung: |
Kaninchen und andere Säugetiere, Vögel, Aas |
Zugverhalten: |
Standvogel |
Brutverhalten: |
1 Brut pro Jahr mit 1 bis 4 Eiern |
Weitere Bilder der Fotoreise nach Spanien findet ihr hier:
Kastilien la Mancha - Mai 2025