Zwergflamingo
Der Zwergflamingo ist, wie der Name schon vermuten lässt, mit einer Körpergröße von etwa 90 cm deutlich kleiner als beispielsweise der Rote Flamingo oder der Rosa Flamingo. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 100 cm, das Gewicht liegt bei 1,2 bis 2,7 kg.
Wie alle Flamingos ist der Zwergflamingo ein Verkehrtschnäbler. Die untere Schnabelhälfte ist starr, während die obere beweglich ist.
Die Gefiederfarbe der Vögel reicht von Weiß mit ein wenig Rosa bis hin zu Dunkelrosa. Diese Färbung wird durch ihre Nahrung hervorgerufen. Die Farbstoffe lagern sich im Gefieder ab und verursachen dort die typische Farbe. Die Nahrung der Vögel besteht aus
Cyanobakterien (besonders Spirulina platensis), Kieselalgen und kleinen Wirbellose wie Rädertierchen.
Zwergflamingos brüten hauptsächlich an den Rift-Valley-Seen Ostafrikas in Äthiopien, Kenia und Tansania.
Es gibt außerdem kleinere Brutvorkommen im westlichen und südlichen Afrika sowie in Asien.
Die Vögel bevorzugen als Lebensraum seichte Salz- und Sodaseen, an denen kaum andere Tiere leben.
Sie haben zahlreiche Anpassungen an diesen extremen Lebensraum entwickelt. So sind zum Beispiel die nackten Beine der Flamingos dem ätzenden Wasser der Seen gegenüber widerstandsfähig.
Außerdem vertragen Zwergflamingos große Mengen gelöster Chemikalien in ihrem Gewässer und Wassertemperaturen von 70 °C. Direkt über den Seen können Temperaturen von 50 °C herrschen.
Flamingos ziehen weit umher, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, daß die Organismen, von denen sie sich ernähren, nur eine kurze Blütezeit haben. Während der Blütezeit treten diese Organismen in Massen auf, nehmen danach aber wieder stark ab. So sind die Flamingos gezwungen, zu einem anderen See weiterzuziehen.
Einen weiteren Einfluss auf das Zugverhalten der Vögel haben vielleicht auch Regenzeiten, Trockenzeiten, Hochwasser und ähnliche Faktoren.
Gebrütet wird meistens alle zwei Jahre. In guten Zeiten auch manchmal jährlich, in schlechten Zeiten auch jahrelang nicht.
Schlammige Inseln in den Seen dienen als Nistplatz. Dort werden Nester angelegt, die aus Schlamm bestehen und etwa 40 cm hoch sind. In eine darin eingelassene Mulde wird das einzige Ei gelegt. Beide Elternvögel bebrüten das Ei etwa 27 bis 31 Tage lang, bis der Jungvogel schlüpft. Das Küken hat graubraune Dunen und graue Beinchen.
Gefüttert wird der Nachwuchs mit einer Art Kropfmilch, die in der Speiseröhre der Eltern gebildet wird.
Nach einer Woche verlässt das Junge das Nest, wird aber von den Eltern begleitet. Das Küken schließt sich einer
großen Gruppe von jungen Flamingos an. Eine dieser Gruppen kann mehr als 300.000 Zwergflamingoküken umfassen, die von einigen Elternvögeln beaufsichtigt werden.
Die Jungen werden immer noch von ihren Eltern gefüttert. Sie erkennen ihr Junges trotz den vielen anderen Küken und füttern nur dieses.
In einem Alter von vier bis sechs Wochen fangen die Küken an, selbstständig Nahrung zu suchen. Sie werden trotzdem noch einige Zeit weiter gefüttert bis sie etwa 10 Wochen alt sind. Mit 11 Wochen können sie fliegen. Erst mit drei bis vier Jarhen haben die jungen Flamingos das Gefieder der Erwachsenen entwickelt. Mit 6 Jahren werden sie zum ersten Mal selbst brüten. Sie können ein Alter von 50 Jahren erreichen.
-Steckbrief Zwergflamingo:
Name: |
Zwergflamingo |
Wissenschaftlicher Name: |
Phoeniconaias minor |
Ordnung: |
Flamingos (Phoenicopteriformes) |
Familie: |
Flamingos (Phoenicopteridae) |
Gattung: |
Phoeniconaias |
Art: |
Zwergflamingo |
Größe: |
80 bis 90 cm |
Gewicht: |
1,2 bis 2,7 kg
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Lebensraum: |
Salz- und Sodaseen
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Lebenserwartung: |
bis zu 50 Jahre |
Nahrung: |
Cyanobakterien, Kieselalgen, kleine Wirbellose wie Rädertierchen |
Brutverhalten: |
1 Ei |
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